Israels erste nationale Erhebung zur Jodversorgung

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Israels erste nationale Erhebung zur Jodversorgung

Die EUthyroid-Partner Hebräische Universität Jerusalem (HUJI), ETH Zürich und Iodine Global Network haben gemeinsam mit Kollegen von Maccabi Healthcare Services und dem Barzilai University Medical Center zum ersten Mal repräsentative Daten zum Jodstatus in der israelischen Bevölkerung erhoben.

Obwohl als gesichert gilt, dass Jodmangel ein Risikofaktor für eine nachteilige Entwicklung von Kindern ist, und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine routinemäßige Überwachung der Jodversorgung empfiehlt, war Israel eines der wenigen Länder, die noch nie eine nationale Erhebung zur Jodversorgung durchgeführt hatten. Darüber hinaus stellt Israel keine Jodprophylaxe zur Verfügung, obwohl bekannt war, dass Teile der Bevölkerung in der Vergangenheit von Jodmangel betroffen waren.

(Von links nach rechts) – Die Wissenschaftler Dov Gefel, Yaniv Ovadia, Aron Troen und Jonathan Arbelle (© Hebrew University)

Die erste nationale Erhebung zur Jodversorgung in Israel wurde im Jahr 2016 durchgeführt. Gesammelt wurden Urin-Proben von 1.023 Kindern im Schulalter und 1.074 schwangeren Frauen, die repräsentativ für alle Regionen und große Sektoren in Israel (arabisch, jüdisch weltlich und orthodox) ausgewählt wurden.

Die Studie zeigt, dass 62% der Kinder im schulpflichtigen Alter und 85% der schwangeren Frauen nach den Richtlinien der WHO mit Iod unterversorgt sind.

“Die dringende Erkenntnis aus unserer Untersuchung ist, dass wir die Jodversorgung der israelischen Bevölkerung verbessern müssen”, sagte Prof. Aron Troen (HUJI). “Es scheint, dass unsere Ernährungsgewohnheiten und Nahrungsmittel keine ausreichende Versorgung mit Jod garantieren, genau wie in vielen anderen Ländern Europas. Jodmangel zu eliminieren und einen optimalen Jodstatus in der israelischen Bevölkerung zu erreichen erfordert ein nachhaltiges, staatlich reguliertes Jodierungsprogramm von Salz oder anderen Grundnahrungsmitteln. Es wurde bereits in über 160 Ländern auf der ganzen Welt bewiesen, dass solche Programme wenig kosten und erhebliche Vorteile bieten. “

Prof. Troen sagte weiter: “Ich freue mich, dass das Gesundheitsministerium diese Forschungsarbeit unterstützt hat. Aber die Erkenntnisse umzusetzen und eine nachhaltige Verbesserung der Jodversorgung herbeizuführen, erfordert jetzt gesetzgeberische Schritte und eine staatliche Finanzierung der notwendigen Maßnahmen “.  HUJI ist Partner in EUthyroid (http://euthyroid.eu), einem EU-finanzierten Forschungsprojekt zur Evaluierung nationaler Programme zur Jodprophylaxe. Die Partner von EUthyroid eint die Vision in Zusammenarbeit mit nationalen Behörden geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um mit einer harmonisierten und verbesserten Jodversorgung und Überwachung Jodmangelerkrankungen in Europa zu beseitigen.



Dieser Text wurde aus folgender Pressemitteilung angepasst: http://new.huji.ac.il/en/article/34005